Früher konnte ich nach Tagungen, BarCamps oder Kongressen wirklich sehr schlecht schlafen. Zu viel ging mir durch den Kopf, lose Gedanken-Enden suchten ihren Platz und das Bedürfnis nach Nachbearbeitung meldete sich permanent, am liebsten jedoch zwischen 2:30 und 4:30 Uhr.
An einen erholsamen Schlaf war selten zu denken. Dabei wäre genau dieser laut zahlreicher Studien extrem wichtig für die Gedächtniskonsolidierung. Schlaf wird aber durch viele (unverarbeitete) Eindrücke gestört - ein Teufelskreis.
Wie ein aktives, bewusstes Konsolidieren Ordnung ins Hirn und damit guten Schlaf bringen kann, erfährst du im folgenden.
Konsolidierung bewusst gestalten!
Irgendwann wurde mir klar: ich muss das Konsolidieren bewusst gestalten. Also jenen Prozess, der Neues nachverarbeitet, Informationen an den richten Platz im Gedächtnis ablegt und unfertige Gedanken zu einem guten Ende bringt. Damit das Schlafen gerade nach Tagen mit vielen tiefen Eindrücken gut gelingt.
Das, was bei mir gut hilft, muss nicht für alle gelten. Denn wie gut, wie schnell und auf welche Art und Weise dies gelingt ist durchaus typabhängig. Also beobachte dich immer selbst: was hilft dir? Was nicht?
Viele brauchen im Anschluss an einem Kongress z.B. den Austausch in Peerlearning-Groups. Für mich als eher introvertierten Menschen ist das überhaupt nichts. Zu viele neue Impulse würden dabei entstehen. Dabei brauche ich viel Zeit für mich, Stille - und Natur! Das weiß ich heute.
Hier sind meine Strategien, die sich in meinem Alltag sehr bewährt haben und die besonders jetzt zur Open CoLearning Week #OCLW24 wieder zum Einsatz kamen:
Konsolidierungs-Strategien
Vorab eingeplant:
- Nach jedem Workshops habe ich 15min Zeit geblockt für Ergänzungen und Setzen-Lassen. Also keine Anschluss-Termine direkt!
- Darüber hinaus habe ich ca. 3 Stunden Nachbearbeitung am Ende der Woche eingeplant.
- Ich habe eine Datei Struktur angelegt. So weiß ich schon vorher, dass hinterher alles seinen Platz hat (dieser äußere Rahmen, fördert eine gute innere Struktur und Entlastung).
- Ich habe auf meinem iPad ein Learning Canva erstellt: eine Seite pro Workshop mit Leitfragen, Aha-Erlebnissen, Erkenntnissen und ToDos. Dadurch habe ich keine Bedenken, dass etwas verloren geht.
Tägliche Konsolidierungs-Routine:
- Mein „holy“ Abendspaziergang (auch wenn es schon dunkel und kurz war, denn selbst 20min haben unglaublich gut getan) ist enorm wichtig.
- Statt schneller Küche achtete ich auf eher aufwändiges Abendessen, denn gerade Kochen mit einem Berg Gemüse zum schnippeln unterstützt, dass die Informationen gut an ihren Platz im Hirn kommen.
- Ich habe mir eine beruhigende Yoga Sequenz zusammengestellt und kurz vor dem Schlafen gehen durchgeführt.
- Eine kleine Meditation (meist Atem-Meditation) brachte mich dann fast direkt in den - ununterbrochenen - Schlaf.
Nach Abschluss:
- Ich habe mit Hilfe des Learning Canvas eine kurze persönliche Retro durchgeführt (welche Samen wurden gestreut, was war eher Spreu und was waren meine Früchte).
- Aus den ToDos aus dem Learning Canva wurden konkrete Aufgaben in meinem Kalender.
- Natürlich ist auch das Schreiben einer Zusammenfassung ein wunderbarer gedanklicher Haken.
- Nach einer Woche voll wertvoller Impulse und Inspirationen habe ich mir eine Wanderung gegönnt, denn nichts hilft so gut wie die Kombination Alleinsein, Natur und Gehen.
Durch diese Maßnahmen ist nun ein zufriedener Haken in meinem Kopf und ich bin nun wieder aufnahmefähig für Neues.
❓Was hilft dir? Wie konsolidierst du am liebsten?
Hier findest du alle Infos zur Open CoLearning Week
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