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Blog-Parade: Warum Reisen das lebenslange Lernen beflügelt!

 

Die Idee zu diesem Artikel entstand durch die Blogparade von Angelika Jahnke, die unter der Überschrift steht: „Lebenslanges Lernen. Was habe ich zuletzt gelernt?“. Als ich auf diese Frage stieß, war ich gerade im Urlaub und mir wurde sofort klar, warum meine beiden Leidenschaften „Reisen“ und „Lernen“ einfach unzertrennlich sind.

   

Ich stehe in der Schlange einer Bäckerei in Kunejov (irgendwo in Tschechisch Kanada) und gehe im Kopf immer wieder den Satz „bochník chelba, prosím“ („bitte ein Brot“) durch. Als ich an der Reihe bin, klappt es ganz gut und ich nehme zufrieden meinen knusprigen Laib in Empfang.   

Zu Beginn einer Reise liegen oft nur Konturen und Fixpunkte vor mir

  

Noch vor zwei Wochen lag Tschechien wie ein weißes Blatt Papier vor mir, denn ich hatte trotz der geografischen Nähe nur wenig Wissen über unser Nachbarland. Erst als ich die Landkarte auf dem Tisch auslegte, entstanden die ersten Konturen. Prag habe ich schnell verortet, dann kommen die Städte Pilsen, Budweis und Brünn hinzu. 

 

Ich bin erstaunt, dass immer noch alle Namen sowohl auf deutsch als auch auf tschechisch genannt werden und tauche in die Geschichte ein, die mit der deutschen - wie so oft nicht gerade guten - so eng verwoben ist. 

Die Recherche über ein Land lässt Farben und Schattierungen entstehen

   

Ich erkenne, dass es viele Flüsse und Seen gibt und dass das Bierbrauen einen großen Stellenwert hat. Daher kommen also die Spitzenplätze im Kanufahren und der Vermerk auf so vielen Bieren „gebraut nach Pilsener Art“! Verknüpfungen und Wissensnetze entstehen.

 

Ich beschäftige mich natürlich auch mit der Währung und versuche möglichst schnell verschiedene Beträge von tschechischen Kronen in Euro umzurechnen. Ich höre tschechische Musik von Playlists auf Spotify, lese einen Krimi aus Tschechien und blättere in Foodblogs um mehr über neuere böhmische und mährische Küche zu erfahren.

 

Jede Reise in ein neues Land bringt solch explizites Lernen mit sich. Dadurch nimmt das Land schon vor der Abfahrt Gestalt an. Das einst weiße Papier hat einen Rahmen und viele Linien angenommen. 

Invisible Learning auf Reisen gibt der Farbe Schattierungen und Tiefe

Und dann kommt auf der Reise selbst das „invisible learning“ oder implizite Lernen hinzu: weil ich neugierig bin und meine Sinne geschärft sind. Weil ich viel Zeit habe für Beobachten der Menschen und der Umgebung.

 

Ich möchte wissen, wie Eltern mit ihren Kindern oder Nachbarn umgehen. Oder wie man sich im Supermarkt verhält. Wie begrüßen sich die Menschen? Wie laufen Gespräche ab? … .

 

Für dieses implizite Lernen gibt es für mich zwei perfekte Orte: der Campingplatz, weil man fast nirgendwo sonst einen so privaten Einblick bekommt und die Straßen-Cafes. Einfach dort ein paar Stunden sitzen und schauen („pure Staring“).

 

Das gibt einem Land schließlich seine tiefe Farbgebung und feine Schattierungen.

Lebenslanges Lernen ist Reisen ist Lebenslanges Lernen ist Reisen ...

Für mich ist jede Reise ist ein solch feines Zusammenspiel von explizitem und implizitem sowie multisensorischem, assoziierten Lernen. Lebenslanges Lernen und individuelles Reisen in neue Länder und Regionen gehören für mich untrennbar zusammen und befeuern sich gegenseitig. 

 

Beim Erforschen und Lernen von jeglichen Wissensgebieten, durchlaufe ich diese Phasen und mir gefällt die Analogie zum Reisen sehr. Es hilft mir, dranzubleiben. 

 

Auf dass noch viele weitere weiße Blätter bunt werden.


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