
Seit Anfang April kommt keiner mehr an den von ChatGPT generierten Action Figuren vorbei, die einen selbst in einem Blister zeigen samt Namen, Slogan und einigen Accessoires. Social Media wird geradezu überschwemmt mit den Bildern.
Auf der einen Seite sehr witzig und ein guter Anlass, mehr mit ChatGPT zu machen und am Ball zu bleiben.
Auf der anderen Seite gehört das nicht gerade zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit KI, denn besonders die Generierung von Bildern haben einen enormen Energie- (ca. eine Handyladung) und CO2-Verbrauch.
Daher die Überlegung: wie kann so ein Trend, der so viele Menschen abholt, sinnvoll genutzt werden?
Mit den Action Figuren kann man auf sehr prägnante, einfache und witzige Weise etwas über sich selbst aussagen. Das schreit ja geradezu nach einem Action Figur-Warming Up!
Variante 1: das Action Figur-Interview
Und so gehts:
- Teile Zettel mit leerer Vorlage aus (siehe Download) oder zeichne eine Vorlage aufs Flipchart, die die Teilnehmenden abzeichnen. Am besten noch gar nichts sagen, während des Abzeichnens wissen sie sehr schnell, um was es gleich geht.
- Lasse sie die Vorlage gestalten: Action Name, Motto, Accessoires und eine irgendwie gekritzelte Figur (kann gut mit der Picasso-Methode kombiniert werden)
- Dann werden Paare gebildet und beide erzählen, wie sie zu dem Motto kamen und weshalb sie genau diese Accessoires gewählt haben.
- Zum Schluss stellt man sich gegenseitig in der Gruppe vor.
- Die Zeichnungen können während des Seminars an der Wand hängen bleiben.
Variante 2: das Action Figur-Raten
So geht es:
- Die Teilnehmenden verwenden wieder die Blanko-Vorlage.
- Es werden nur die Assecoires eingezeichnet und das Motto vergeben.
- Nun werden alle an eine Wand geheftet.
- Aufgabe: finde im Laufe des Tages heraus, von wem welcher Zettel ist.
- Am Ende des Tages (oder am nächsten Tag) werden Paare oder Trios gebildet und sie bekommen zwei bzw. drei Zettel. Wenn der eigene dabei ist: Poker Face!
- Im Team wird dann versucht jeden Zettel einer Person zuzuordnen. Den Namen auf ein Post It schreiben, drauf kleben und an die Wand hängen.
- Wenn alle fertig sind, wird die Zuordnung in der großen Gruppe begründet. Die Betroffenen sagen noch nichts dazu. Es kann also sein, dass eine Person mehrmals vermutet wird.
- Zum Schluss wird aufgelöst.
Einsatz online und im Coaching
Online:
- Auf einem Board sind Blanko-Action Figuren hochgeladen (für jede Person eine)
- Sie werden nun wir oben genannt bearbeitet.
- Achtung: zuvor darauf achten, dass die Namen. nicht an den Mauszeigern stehen > daher eignet sich hier das Flinga-Board am besten.
- Dann wird genauso vorgegangen wie oben (da ein Zoom-Board in Nebenräumen nicht angezeigt wird, besser das Flinga Board nutzen)
Im Coaching:
Ich könnte mir das Erstellen von Action Figuren als Teil der Ressourcen-Arbeit vorstellen, dass also statt Accessoires "Superkräfte" eingezeichnet werden. Hier halte ich sogar das Kreieren einer Lern Action Figur als sinnvoll, weil sie eindrücklicher ist als das Gezeichnete. Bis wir im Coaching gemeinsam den perfekten Prompt dafür haben, hat die innerer Auseinandersetzung mit den Stärken schon viel bewirkt. Und dann klappt es idealerweise auch schon beim ersten Wurf.


Trends aufgreifen und sinnvoll nutzen macht Spaß
Ich war anfangs sehr genervt von den vielen Action Figuren, v.a. weil ich es so unachtsam und ressourcenverschwenderisch empfand, wenn so gar kein Nutzen für mich erkennbar ist. Als dann aber die Idee kam, diesen Trend, der anscheinend einen Nerv bei den Menschen trifft, im Training und Coaching gewinnbringend zu nutzen, machte es richtig Spaß.
Jetzt freue ich mich auf den nächsten Trend, der dann abgewandelt und genutzt werden kann.
👉 übrigens: wie man Methoden selbst kreiert oder bestehende mit Aktuellem anreichert, lernst du in der Komplett-Trainer:innen-Ausbildung (KOMPASS-förderungsfähig).